Auf der Zielgeraden zum Wochenende…
… fühle ich heute Morgen nach, WIE ich diese (wiederkehrende) Auszeit gestalten mag. Es ist mir wichtig, mir Zeit für meine Gedanken und die daraus entstehenden Emotionen zu nehmen. In den letzten Wochen nehme ich ein immer-größer-werdendes inneres Szenario wahr. Angefeuert durch die tägliche Lektüre des Weltgeschehens, der persönlichen Beiträge um „Ratlosigkeit“, den Meldungen im Kontext von Kündigungen und (drohenden) Insolvenzen.
Es ist für mich die Zeit gekommen, meine innere Gedankenwelt wieder bewusst in das Verhältnis zu meiner persönlichen Wirklichkeit zu bringen. Fehler, Ambitionen, Erfolge (die ich um ein Vielfaches schmälere), Schuld, Scham und vor allem Angst. Was für mich nicht bedeutet, in die absolute Bescheidenheit zu gehen. Es ist für mich eher der Weg in der Zuversicht zu bleiben, auch wenn es utopisch klingt. Ich mag an dem einen-oder-anderen Ideal auch JETZT festhalten. Aus den letzten zwei Jahren habe ich gelernt, dass jede Krise mich zum Handeln auffordert. So ganz freiwillig. Aus mir heraus gebe ich das eine oder andere Privileg auf. Mein Leben hat mich in all den Jahren an die Hand genommen, gezeigt, dass Probleme Impulsgeber sind (um aus meiner Komfortzone zu gehen).
Mich selbst wieder nicht so ernst zu nehmen. Freilassen, was mich gedanklich so fest-hält.
Dieses komplizierte Leben in ein „das Leben kann so einfach sein“ anzugleichen, was das Buch von Karin Kuschik unterstützen wird. Ich habe mir „50 Sätze, die das Leben leichter machen“ gekauft und beginne, es zu lesen.
Kochen kommt mir in den Sinn. Ich liebe Kochbücher. In den Seiten zu schmökern, mir die Ruhe und die Zeit zu schenken, mich einzulassen. Das Vorspiel: Was brauche ich? In dieser Vorfreude entspannt einkaufen zu gehen (funktioniert auch samstags). Um dann Neues auszuprobieren. Sinnlichkeit. Von einer Freundin übernahm ich folgendes Ritual: Alle frischen Zutaten werden gewaschen auf dem Tisch angeordnet. Danach wasche ich meine Hände (ein letztes Mal 😉 ) und beginne zu schälen, zu schnippeln etc. Meine Hände nehmen den Geruch des Gemüses, der Kräuter an – ein kleines Feuerwerk für die Sinne darf ich Ihnen versichern…
… und dann Zeit für Gespräche.
Im Hintergrund läuft einer meiner Spotify Lieblingsplaylist, z. B. JAZZY MORNING…
"Temporäre Unerreichbarkeit
ist der Luxus in dem ich schwelge..."
(Katja Kullmann)
Diese Aussage drückt aus, wie ich das off-sein für mich erlebe. Gerade am Wochenende. Me-Time. Quality Time mit meinen Lieblingsmenschen.
Die Runden mit Pepper bringen mich „zwischen die Welten“. Dieser Wonder-Walk im mystischen Wald. Wenn die Regentropfen von Blatt-zu-Blatt ihren Weg zu Boden nehmen. Die Baumspitzen noch verhangen sind… Ich liebe es.
Am Ende meiner Gedanken denke ich gerade, ich bin glücklich, dankbar, das „manches“ einfach bleibt. Genauso wie es ist. Denn schöne Dinge und Momente geben uns Kraft.
Wie wird Ihr Wochenende?
Welcome as you are.
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