Philosophie am Sonntag

Aus dem Buch „Bleib auf deinem Weg – Weisheit eines alten Indianers“

von Joseph M. Marshall

„… es ist jene mysteriöse, oft undefinierte Kraft, die das Leben selbst ist. In den Tagen unserer Jugend lebt sie hauptsächlich in unserem Fleisch, unseren Knochen und unserem Blut. Doch im Herbst unserer Jahre führt sie zu Wissen und Weisheit.

Jene undefinierte Kraft, die uns das Leben gibt, ist die Fähigkeit, mit dem, was unsere Reise mit sich bringt, fertig zu werden.

Aber wenn du in Zeiten wie dieser der Angst und Unsicherheit nachgibst, dann könntest du so werden wie der junge Mann, den man den WATCHER nannte.“

EIN GEWISSER JUNGER MANN wurde mit sehr heller Haut geboren, obwohl sein Bruder und seine Schwester eine dunkle, kupferfarbene Haut hatten. Die Mutter des Jungen sorgte dafür, dass sein Körper ständig verhüllt war, und ließ ihn kaum aus dem Haus. Nur an bedeckten Tagen durfte er nach draußen zum Spielen.

Im Laufe der Jahre hatte er Angst vor der Sonne entwickelt.

Seine Angst ließ ihn nur im Schatten sein und niemand wunderte sich, dass er die Hütte meistens nur nachts verließ. Er nahm am Leben des Dorfes nicht teil. Obgleich er sich in eine junge Frau verliebt hatte, lief er ihr nicht hinterher, da sie es liebte, auf gründen Hügeln spazieren zu gehen und in den kalten Flüssen zu spielen – in der Sonne.

Er wurde als „Mann ohne Gesicht“ bekannt, und als er alt wurde, stand er im Schatten und beobachtete die anderen dabei, wie sie ihr Leben lebten. Und wenn jemand ihn dabei entdeckte, duckte er sich, so dass man ihn nicht mehr sehen konnte.

Nach vielen Jahren wurde er einfach nur der WATCHER genannt, und bis zum heutigen Tag steht er am Rande des Lebens und sieht einfach zu.

Vielleicht hast du schon einmal einen Blick auf ihn erhascht und er entschwand Deinem „Sich dem Leben zu stellen bedeutet keine Erfolgsgarantie“, sagte Old Hawk.

„Doch wenn man der Angst nachgibt und sich von ihm abwendet, ist das Scheitern garantiert.

Sich dem Leben nicht zu stellen, das bedeutet, keine Erfahrungen zu sammeln, und keine Erfahrungen zu sammeln, schränkt das Wissen ein.

Ohne Wissen können wir keine Weisheit erlangen.

Um das zu erreichen, müssen wir uns dem Leben stellen, ganz gleich, was es bringt.“

Ich erzähle gerne diese besondere Geschichte.  Jeden Veränderungsprozess werden immer wieder Tage prägen, in denen alles infrage gestellt wird und die mit intensiven Emotionen einhergehen…

Welcome as you are.

photo@daniel burka